Yuan-Dynastie

Die Yuan -Dynastie: China unter fremder Herrschaft

Herausforderungen der Fremdherrschaft


Im 13. Jahrhundert wurde das chinesische Territorium durch die Mongolen erobert. Die Mongolen gründeten daraufhin die Yuan 元-Dynastie (1279-1368). Mit dieser Eroberung wurden die nomadischen Fremdherrscher sowohl mit einer sesshaften, zivilisierten Gesellschaft, als auch mit dem chinesischen Verständnis von Herrschaftslegitimation konfrontiert.  Im Zuge ihrer Eroberung der Südlichen Song-Dynastie hatten die Mongolen eine, nach dem chinesischen Verständnis, legitime Dynastie für sich erobert. Um längerfristig über die chinesische Gesellschaft zu herrschen, musste das mongolische Herrschaftssystem an das ideologische Konzept der chinesischen Gesellschaft angepasst werden. Dies tat Khubilai Khan mit der Unterstützung des tibetischen Buddhismus und erschuf ein neues kosmisch-weltliches System der Herrschaftslegitimation.


Die demographischen Bedingungen bedeuteten für die mongolischen Fremdherrscher eine Hürde, welche es durch eine Umstrukturierung der Gesellschaft zu überbrücken galt. Mit der Eingliederung der Südlichen Song 南宋-Dynastie, machte die chinesische Bevölkerung annähernd 97 % der Gesamtbevölkerung des Yuan-Reiches aus. Um das Problem dieses demographischen Ungleichgewichtes zu lösen, schufen die Mongolen ein spezielles gesellschaftliches System von vier verschiedenen Rängen (sidengren zhi 四等人製). In der Systematik dieser Politik wurde zwischen Mongolen, weiteren nicht sinisierten Ausländern, Nordchinesen und der Bevölkerung der eroberten Südlichen Song-Dynastie unterschieden. In Form dieses neuen Systems wurde das traditionelle chinesische Gesellschaftssystem untergraben. Die chinesische Bevölkerung wurde nun, unabhängig ihres Bildungsstandes, in den untersten beiden gesellschaftlichen Rängen zusammengefasst. 

Geschichtlicher Hintergrund

Herrschaft der Fremden 

1279 gelang Khubilai Khan der Sieg über die „Südlichen“ Song- Dynastie. Er begründete daraufhin die Yuan-Dynastie, welche das Reich erstmals wieder einte. 
Unter der mongolischen Fremdherrschaft wurde die Gesellschaft in Klassen eingeteilt, um dem demographischen Nachteil entgegenzuwirken.  Aufgrund der niedrigen gesellschaftlichen Stellung der Chinesen widmeten sich viele Gelehrte der Literatur, Malerei und dem Verfassen von Dramen

Die neue Gesellschaftseinteilung hatte Klassenkämpfe und Aufstände zur Folge und die Yuan-Dynastie sollte kein Jahrhundert überdauern.
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Das Gesellschaftssystem

Eine fremde Minderheit formt die Elite

Das China der Yuan-Dynastie war geprägt durch seinen Kosmopolitismus

Die Betrachtung der Funktion der fremden Bevölkerung innerhalb des mongolischen Reiches der Yuan-Dynastie verdeutlicht, welch große Rolle sie bei der Aufgabe spielten, die zahlenmäßig überlegende Bevölkerung der Chinesen zu regieren. Dies gilt sowohl für die Mongolen selber, als auch für die als semuren bezeichnete, zumeist zentralasiatische, Bevölkerung

Die semuren spielten eine zentrale Rolle für den Erhalt der Fremdherrschaft. Sie bewirken außerdem, dass zwischen der ethnisch stark unterschiedlichen Bevölkerung innerhalb des Reiches Austausch und Koexistenz möglich war. 
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Die Herrschaftslegitimation 

Mongolische Khane und der Buddhismus

Die Herrschaftslegitimation der mongolischen Herrscher über China und der darauf folgenden Periode, findet seine Basis in der Beziehung zwischen mongolischen Herrschern und tibetisch-buddhistischen Geistlichen. In Bezug auf beide Gesellschaften, kann man von einer gegenseitigen Beeinflussung ausgehen. Den Mongolen ging es in der Beziehung um politische Macht, während die Beziehung ebenfalls mit einer kulturell-religiöse Einflussnahme seitens Tibets und des Buddhismus einher ging. 
Durch die Etablierung des synergistischen Systems dieser Beziehung gelang den Mongolen eine Neuorientierung, sowohl geschichtlich als auch kulturell. Die mongolischen Khane nahmen nun die Rolle sakraler Herrscher ein. 
Betrachtet man das autochthone Herrschaftssystem und die Gesellschaftsphilosophie der Mongolen, so wird deutlich, dass dieses mit der buddhistischen Philosophie gewisse Ähnlichkeiten aufweist, wodurch sich beide Systeme gut verbinden ließen. 
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