Faszination China
Die Anfangsphase der Ming-Dynastie:
Die Ming-Dynastie bestand von 1368-1644 n.Chr.. Ihr Begründer war Kaiser Hongwu 洪武, dessen bürgerlicher Name Zhu Yuanzhang 朱元璋 lautete. Er führte die Aufstandsbewegung unter der Yuan-Herrschaft an, und vertrieb auf diese Weise die Mongolen aus China. Der Hongwu-Kaiser herrschte über China mittels eines absolutistischen Systems, in welchem er keine Konkurrenz duldete. Die Verwaltung des Reiches wurde insofern umstrukturiert, als dass die 6 Ministerien direkt dem Kaiser unterstellt waren. Zudem wurden Eunuchen eingesetzt, um die Beamtenschaft zu überwachen. Die Hauptstädte der Ming-Dynastie waren Peking, in welcher der Verbotene Palast erbaut wurde, und Nanjing.
In der Bevölkerung wurden
erbliche Berufsgruppen eingesetzt, welche unter anderem Soldaten und Handwerker stellten. Der Großteil der Bevölkerung definierte sich durch die Bauernschaft. Daher lag der Fokus der Ming-Dynastie zu Beginn im Wiederaufbau der Landwirtschaft, was zur Folge hatte, dass das Ausmaß an bebaubaren Agrarflächen zunahm.
Die Außenpolitik
der Ming-Dynastie:
Der Außenpolitik kam im Verlauf der Ming-Dynastie eine besondere Bedeutung zu. Dies spiegelt sich in den fünf Militärkampagnen gegen die Mongolen, der Besetzung Nord- und Zentralvietnams und den Gesandtschaften nach Zentral- und Westasien, Tibet und Nepal wider. Zudem fanden sieben Seeexoeditionen in den Indischen Ozean statt. Die Seeexpeditionen standen unter der Leitung des chinesisch-muslimischen Generals Zheng He 郑和.
Nach dem Tod des Yongle-Kaisers 永乐(1360-1424), dem 3. Kaiser der Ming-Dynastie, isolierte sich das Reich zunehmend. Als repräsentatives Symbol dieser Entwicklung ist der Ausbau der Großen Mauer zu betrachten. Bis ins 16. Jahrhundert drangen Piraten auf Raubzügen bis tief ins Landesinnere vor. Das 16. Jahrhundert war ebenfalls geprägt durch die expansive Politik der europäischen Kolonialmächte. In jener Zeit begründet liegt Macaos Status als Handelskolonie.
Die Gesellschaft
der Ming-Dynastie:
Es wurde eine neue Währung in Form von Silber eingeführt. Die Gesellschaft war geprägt durch soziale Veränderungen. Der Aufschwung des Handels und der Wirtschaft ließen Handelsberufe entstehen. Produkte wurden kommerzialisiert und die drei traditionellen Familienkategorien, mit ihren erblichen Berufen in Militär, Handwerk und Landwirtschaft, verfielen. Aufgrund dessen kam es im 15. Jahrhundert zu einem Aufkommen von Aufständen.
Kultur, Technik und Wirtschaft:
Aufgrund des Buchdrucks entstand in der Ming-Dynastie eine Literatenkultur. In diese Zeit zurück reichen die vier großen klassischen chinesischen Romane:
Die außenpolitischen Kontakte bewirkten eine Förderung des Wissen um Medizin, Geographie und Botanik. Diese internationalen Kontakte ermöglichten es China, durch Exporte in Form von Tee, Seide und Porzellan, wirtschaftlich weltweit eine relevante Position zu beziehen. Die Ming-Dynastie war in seiner Entwicklung gezeichnet durch die Industrialisierung, was Auswirkungen auf die landwirtschaftliche Entwicklung hatte.
Niedergang
der Ming-Dynastie:
Auch die Ming-Dynastie wurde in ihrer Geschichte durch die nomadisch geprägten Völkerschaften im Norden bedroht, welche, insbesondere in den Jahren 1540-52, immer wieder in das chinesische Territorium vorstießen. Zusätzlich zu dieser Bedrohung der Dynastie von Norden aus, bildete das Piratentum nun einen weiteren Faktor, welche den Fortbestand der Dynastie gefährdeten.
Probleme innerhalb des Reiches schürten diese verhängnisvolle Lage zunehmend. Die mangelnde Kompetenz des Kaisers, die Defizite in der Staatskasse, die Konflikte zwischen Beamten und Eunuchen, sowie Missernten und Hungersnot führten zu Aufständen. Diese Aufstände der Bevölkerung bildeten den Hauptgrund für den Niedergang der Ming-Dynastie. Die Aufstände der Gesellschaft wurden letzten Endes durch die Mandschuren beendet, welche daraufhin die Qing-Dynastie begründeten.