Faszination China
Das frühe chinesische Mittelalter (220-581 n. Chr.)
Die Zeit der Drei Reiche 三国
(220-280 n. Chr.)
Auswirkungen geografischer Bedingungen
Nach dem Untergang der Han-Dynastie wurde China in 3 Reiche aufgeteilt:
Wei
魏(Norden),
Shu 蜀(SW) und
Wu 吴(SO). Dies hatte ebenfalls zur Folge, dass es 3 Kaiser gab. Die Reiche sahen sich jeweils mit
unterschiedlichsten geographischen und demographischen Realitäten
kon-frontiert. Aus dieser Tatsache resultierte die Stärke des Reiches Wei.
Die Jin 晋-Dynastie
(265-420 n. Chr.)
Geschwächtes China
Der 1. Herrscher von Jin war Sima Yan 司马炎. Von 307-312 wurde die Dynastie von Naturkatastrophen, Hungersnöten und Epidemien heimgesucht. Daher war die Dynastie geschwächt und für die Xiongnu 匈奴 angreifbar. Mit der Besetzung der Hauptstadt Luoyang durch diese im Jahr 317, kam es zum Bruch der Jin und der Machtübernahme der Xiongnu. Die Fremd-herrschaft im Norden dauerte von 304-439 n. Chr. an. Als Folge wanderte die chinesische Aristokratie in den Südosten ab (Östliche Jin, 317-420 n. Chr.).
Die Südlichen und Nördlichen Dynastien 南北朝 (420-581 n. Chr.)
Chinesischer Süden und Fremdherrschaft in Norden
"China" existierte fortan nur noch im Süden mit der Hauptstadt im heutigen Nanjing. Parallel herrschten die chinesischen Südlichen Dynastien Song, Qi, Liang und Chen (420-589) und im Norden unter der Tuoba die Nördliche Wei-Dynastie (386-534). Die Dynastie im Norden wurde bis zur Reichseinigung durch viele andere kleinere Dynastien abgelöst.
Insofern kam es zu einer
Vermischung zwischen fremder und einheimischer Bevölkerung.
Kultur und Wissenschaft des frühen Mittelalters
Der Buddhismus war zu jener Zeit prägend für die chinesische Kultur.
Er förderte:
- die Kunst der Skulptur + Architektur
- die Erkenntnis der eigener Sprache (4 Töne)
- das Nachdenken über Sein und Nichtsein
Wang Xizhi setzte in dieser Phase der Geschichte den Standard für die Kalligraphie.
Von Liu Xie wurde das 1. literaturkritische Werk veröffentlicht: „Der literarische Geist und das Schnitzen von Drachen“
Die Sui 隋-Dynastie: Übergang zum späten Mittelalter
Mit der Sui-Dynastie wurde die Phase des Spätmittelalters (581-960 n. Chr.) eingeleitet. Das Reich war geeint und hatte die Aufteilung Chinas, welche prägend für das frühe Mittelalter war, überwunden.
Die Sui-Dynastie bestand von 581-618 n. Chr. und stellte keinen grundsätzlichen Bruch mit der vorangegangenen Epoche dar. Dies äußerte sich unter anderem in der Tatsache, dass die Sui kein grundsätzlich neues politisches System erschufen.
Der erste Kaiser der Sui-Dynastie war Kaiser Wen. Dieser regierte das Reich von 581-604 n. Chr. Die Übernahme seiner Macht nahm seinen Ausgang in einem Putsch. Auf diese Weise übernahm er die Macht über die Nördliche Zhou-Dynastie, welche von 557-581bestand. Die Sui-Herrscher führten nun den durch die Zhou begonnenen Prozess der Reichseinigung fort.
Durch die
Expansionspolitik
der Sui sah sich diese Dynastie mit Gegnern, insbesondere in den aufstrebenden Turkvölkern, konfrontiert. Der zweite Kaiser der Sui-Dynastie, Kaiser Yang, baute diese Politik mit militärischen Expansionen in Richtung der Ryukyu-Inselkette, Sumatra, Champa, Korea (Koguryo) und Kambodscha aus.
Im Verlauf der Sui-Dynastie wurden große
Bauprojekte
in Form von Kanälen unternommen. Besonders hervorzuheben ist der bedeutende
Kaiserkanal, welcher zu dieser Zeit seine endgültige Form fand. Dieser erleichterte den Reis-Transport von der Hafenstadt Yangzhou in den Norden, und stellte so eine wichtige Verbindung zwischen dem Norden und Süden des Reiches dar.
Zum Untergang der Sui-Dynastie trugen mehrere Faktoren bei. Im Jahr 611 n. Chr. kam es zu Überschwemmungen des Gelben Flusses, was der Grund für die darauf folgenden Bauernaufstände war. Zahlreiche erfolglose Feldzüge führten ebenfalls unter dem Adel zu Rebellion.
Als Sieger aus dieser Auseinandersetzung ging der nordchinesische Aristokrat
Li Yuan
(566-635 n. Chr.) hervor. Dieser gründete daraufhin die
Tang-Dynastie, welche von 618-907 n. Chr. bestand.